Wie in jedem Jahr fährt die Laufgruppe Deiringsen auf Vereinsfahrt zum Enschede Marathon. So auch am vergangenen Wochenende machten wir uns eine schöne Zeit rund um den ältesten Marathons Westeuropas, der im Jahre 1947 seinen Ursprung fand. Doch für 3 der insgesamt 9 mitreisenden Vereinsmitglieder dürfte es in diesem Jahr eine ganz besondere Vereinsfahrt gewesen sein: Frank Günther, Adrian Theile und Tim Schenzer feierten jeweils ihr Debüt auf den unterschiedlichen Distanzen.

„Einmal im Leben wollte ich einen Marathon laufen“ benannte Frank Günther sein großes Ziel. Diesen Lebenstraum erfüllte er sich am vergangenen Sonntag mit 62 Jahren, als er sich um 10 Uhr morgens inmitten von über 8400 Marathonis und Halbmarathonis in den Startkanal einsortierte. Franks Herzschlag galt vor Aufregung zwar gefühlt einem Menschen, der bereits 20 Dosen Red Bull intus gehabt hätte, behielt auf der Strecke jedoch seine Ruhe. Auf den ersten 7 Kilometern, die als Wendepunktstrecke auf der Boulevard 1945 verliefen, und auch auf den weiteren 6 Kilometern, ehe man sich von den Halbmarathonläufern in dem nördlich gelegenen Örtchen Lonneker sich verabschiedete, lief er eine konstante Pace von 5:49 Min. pro Kilometer. Auch über das wäldlich gelegene Gelände der Twente Universität bei Kilometer 25 lief der Erstmarathoni mit Gelassenheit.  Mit weiterhin konstant bleibender Pace merkte Frank zwar ab Kilometer 30, dass die Beine so langsam schwerer wurden, aber mithilfe der Partynester, für die der Enschede Marathon bekannt ist, konnte er sich mehr auf die Stimmung am Streckenrand konzentrieren. Er ließ sich von dieser so sehr tragen, dass er im 37. Kilometer seinen Vereinskollegen Michael Hemmer, der 10 Minuten vor ihm über die Startlinie lief, sogar überholen konnte. Seine letzten Kräfte mobilisiert, genoss er nach 4:11:44 Std. den Zieleinlauf nach seine ersten 42,195 km. „Ich bin echt glücklich, dass er endlich vorbei ist“ witzelte Frank, der einerseits ziemlich geschafft war, aber auch vor purer Freude übers ganze Gesicht strahlte. Mit seiner Zielzeit erreichte er Platz 35 seiner Altersklasse M60, von 2228 Marathonis rangierte er auf Platz 1647.

Michael Hemmer zeigte sich nach seinem Zieleinlauf eher verhalten. Der Langstrecken-Routinier wollte die magischen 4 Stunden Marke anpeilen, hatte aber bei der Hälfte seines Rennens bereits gespürt, dass es nicht seinb Tag sei. Mit seiner Zeit von 4:22:21 Std. lief er auf den 101. Platz in der Klasse M55, im Gesamtfeld wurde er 1678..

Während sein Vereinskollege Andreas Wagner seinen 28. Lauf über die Halbmarathondistanz nach 1:50:15 Std. beendete und sich im Gesamtfeld von 6228 Halbmarathonis auf Platz 1714 (208. der AK M35) wiederfand, genoss Adrian Theile noch seine ersten 21,0975km. Um nicht den typischen Anfängerfehler zu machen und zu schnell in sein Rennen zu starten, lief der Debütant zunächst mit unserem langjährigen LGDler Hans Bröggelhoff Seite an Seite. Bei Kilometer 13 merkte Adrian jedoch, dass da noch mehr geht und setzte sich ab. Was im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung war: Mit 2:07:39 Std. (4145/ 1593. der MHK) erreichte er 3 Minuten vor Hans (2:10:21 Std./ 4366./ 100. der AK M60) die Ziellinie.

Auch Tim Schenzer feierte sein Debüt auf der Halbmarathondistanz und war zwar mit seiner Zielzeit von 2:23:15 Std. (4935./ 430. der AK M35) sehr zufrieden, möchte aber noch mehr: „Dieser Halbmarathon war ein guter Zwischenstopp für Berlin“ richtete Tim schon seine Aufmerksamkeit auf seinen ersten Marathon, den er im September in der Bundeshauptstadt laufen möchte.

Auf der Kurzdistanz über 5 Kilometer wurde Bastian Hörnig, der nach langwidriger Verletzung zum ersten Mal wieder einen Wettkampf bestritt, von Andre Westhoff begleitet. Nur augrund eines Überholvorgang auf der Zielgeraden an einen der 1948 Mitstreitern, den Bastian (464./ 322. der Männer) nicht mitgehen konnte, hatte Andre mit 27:03 Minuten (448./310. der Männer) 10 Sekunden weniger auf der Uhr.

Dieter Schenzer, der zum 20. Mal beim Enschede Marathon an den Start ging, finishte in 42:26 Minuten (1855./ 881.).