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Michael Schneider mit neuer Bestzeit

 

Michael Schneider mit einem ausführlichen Bericht: 

"Nach einer intensiven Vorbereitung von ca. 10 Wochen mit zwei Halbmarathon-Läufen hatte ich das Gefühl deutlich besser vorbereitet zu sein, als bei meinem ersten Marathon in Hamburg im April, wo ich mit meinen 3:10 h so gar nicht zufrieden war. Noch eine Woche vorher schienen meine Spiroergometriewerte meine gute Vorbereitung zu bestätigen. Also nahm ich mir eine Ziel-Zeit so um 2:55 h vor. Das Wetter war an diesem Sonntag, den 14.10.07 hervorragend. Vor dem Start schien die Sonne und es war 10 Grad warm, aber gefühlt eher etwas zu kühl. Es war windstill. Am Start um 10.00 Uhr verhielten sich die ca. 2000 Läufer wesentlich entspannter, als Willi Wülbeck der die Läufer vor lauter Aufregung ein paar Sekunden zu früh auf die Strecke schickte. Endlich im Lauf beruhigt sich mein Körper und findet nach den ersten Kilometern einen Wohlfühlrythmus. Ich merke, dass ich mit knapp über einem 4-er Schnitt eigentlich viel schneller bin, als ich mir vorgenommen hatte. Aber ich fühle mich entspannt und klinke mich in die Gruppe vom Marathonclub-Menden ein, und denke dass es nicht schaden kann, etwas Zeit gut zu machen, weil die zweite Hälfte des Marathons ja immer etwas langsamer ist. Bei Kilometer 15 bin ich noch immer konstant schnell unterwegs und erreiche eine knappe 1:01 h und fühle mich gut. Bei der Halbmarathondistanz ist der Baldeneysee einmal umrundet. Bei mir zeigt die Uhr eine 1:26 h. Inzwischen ist meine kleine Gruppe gesprengt. Zwei haben das Tempo angezogen und laufen 50 Meter vor mir. Die anderen beiden sind abgefallen. Aber ich finde wieder einen Läufer, der mich ca. 5 Kilometer zieht. Dann fühle ich Schmerzen in der linken hinteren Schulter. Erst leichte, dann zunehmend schwerere Schmerzen, die mir das Atmen auf der linken Seite erschweren. Ich versuche mich auszuschütteln, den linken Arm auszupendeln, den Kopf hochzuziehen, aufrechter zu laufen. Ich nehme einen Schwamm und drücke das kalte Wasser auf der Schulter aus. Schließlich nehme ich das Tempo raus und laufe ab Kilometer 25 ca.10-15 Sekunden pro Kilometer langsamer. Die Schmerzen lassen nach. Ich fühle mich wieder besser und versuche das Tempo zu halten. Bei Kilometer 30 auf der gegenüberliegenden Seite des Sees wird mir noch von einem "Einpeitscher" eine Zielzeit von unter 3 Stunden prognostiziert. Bei Kilometer 35 ist dann der Ofen aus. Das erste Mal bleibe ich an einem Verpflegungsstand stehen, um zu trinken. Ich laufe zwar wieder an, aber ich merke, dass meine Beine schwer wie Blei sind. Waden und Oberschenkel sind knochenhart. Schmerzen versprüre ich nicht, dafür aber eine absolute Leere im ganzen Körper. Schneller als ein 5-er Schnitt ist einfach nicht mehr möglich. Am letzten Verpflegungsstand nehme ich sogar eine Cola. Mein Laufkollege Norbert Schaaf läuft bei Kilometer 39 an mir vorbei. "Komm!" sagt er, "Bringen wir es zu Ende!". Aber ich kann sein Tempo nicht halten. Ich blicke nach vorne, suche mir kurze Ziele die ich erreichen will. Hangele mich von Punkt zu Punkt. Die Beine wollen nur noch stehenbleiben, der Kopf hingegen befielt weiterlaufen. Es geht nicht mehr um die Zeit. Ankommen will ich. Ab Kilometer 41 stehen die Zuschauer Spalier. Ich richte mich an ihnen auf, erkenne bekannte Gesichter, werde angefeuert, ziehe nocheinmal Tempo an, mobilisiere die letzten Energiereserven und wanke ins Ziel. 3 Stunden und 5 Minuten. Neue Bestzeit in meinem zweiten Marathon. Zwar habe ich mein Ziel deutlich verfehlt, bin aber doch glücklich den Marathon überstanden zu haben. Vielleicht lerne ich das nächste Mal etwas langsamer anzugehen."

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